Der  601 s   

Der Trabant 601 war das meist-gebaute Modell der Trabant-Baureihe.
Er wurde von 1964 bis 1990 im VEB Sachsenring Automobilwerke in Zwickau gebaut.
Die Trabant 601 Limousine wurde als 2-Türer ab 1964 in Serie produziert.


 Trabant 601Trabant 601

TECHNISCHE DATEN

Typ P 65/66
Bauart Ottomotor
Arbeitsverfahren Zweitakt mit Einlaßdrehschieber
Anzahl der Zylinder 2
Anordnung der Zylinder quer zur Fahrzeuglängsachse
Zylinderbohrung 72 mm
Kolbenhub 73 mm
Hubraum 594,5 cm3
Verdichtung 7,6
Leistung, max. 19.1 kW (26PS) bei 4.200 min-1
Drehmoment, max. 53,95 Nm (5,5 kpm) bei 3.000 min-1
Leerlaufdrehzahl etwa 700 min-1
Kurbelwelle 3fach gelagert in Wälzlagern
Pleullager Rollenlager
Schmierung Frischölschmierung
Schmiermittel Zweitakt-Motoröl MZ-22
Mischungsverhältnis Kraftstoff : Öl = 50 : 1
Kraftstoff Vergaserkraftstoff VK88


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Trabant 601

Als der Trabant 601 1963 vorgestellt wurde, war er durchaus als modern zu bezeichnen. Die Karosserie wurde, im Vergleich zum P50/P60 vor allem im Front- und Dachbereich verändert.  Alles in allem wurde das neue Fahrwerk gelobt.  Der Motor bot anfangs nach wie vor nur 17 kW. Ursprünglich war die Produktion des 601 bis etwa 1967-71 geplant. Ab 1969 hatte der P601 19,1 kw, ab 1974 kam der Motor mit Nadellagerung an den Pleueln, was eine Mischschmierung von 1:50 ermöglichte.


In mehreren Jahrzehnten wurden am Trabant nur kleine Veränderungen durchgeführt. Die einst zeitgemäße Technik veraltete zunehmend und der Ruf des Trabant verschlechterte sich immer weiter. Einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen hatte dies aber nicht - Wartezeiten von zehn Jahren waren für ein Neufahrzeug nicht ungewöhnlich.

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Ein Modellwechsel wurde mit dem P602, P603 oder P610 in Zwickau häufiger geplant. Designvorschläge konnten sich oft mit westlicher Konkurrenz messen, und auch an größeren Motoren oder Alternativen wie dem Wankel-Antrieb wurde geforscht. Diese wurde aber von Seiten der DDR-Regierung stets abgeblockt, da man sie für unnötig hielt und die Mehrkosten fürchtete.

Änderungen am Trabant 601:

1964: Juni:

 Neuvorstellung des P601 wählbare Modelle P601 Standard Limousine, P601 Luxus Limousine, P60 Universal

1965 September:

Trabant P601 Universal (Kombi) Gurtbefestigungspunkte in der Karosserie (Verstärkungen, noch keine Gurte im Standard)

1966:

neue Farben, die den bescheidenen 1964/65er Farbkatalog ablösten (dominierend bis dahin waren Pastelltöne, wie Pastellgrün, -blau, -gelb,... grau, weiß, danach auch "kräftigere Töne)

Mitte 1966

Einführung des Trabant "Hycomat" mit halbautomatischer Kupplung, meist Versehrtenfahrzeuge Dez.1966: neue Radkappen, vorher waren die der Baureihen P50/P60 montiert

1967:

Umstellung auf Duplexbremsen vorne Wartungsfreie Spurstangenköpfe

1969:

Motor mit 26 PS/ 19 kw, damit verbunden eine neue Abgasanlage 09/69 Lufteinlässe zur Karosserieentlüftung an der C-Säule neue Modelle: P601 Standard, P601S (Sonderwunsch), P601 deLuxe, jeweils als Limousine und Universal

1970:

neuer Farbkatalog Das Frontmittelteil wurde neu gestaltet, das engmaschige Gitter des Standard entfiel, stattdessen wurde das matteloxierte der S-Modelle eingesetzt, das Sachsenringlogo mit den "Flügeln" wurde ein einfaches S in einem Kreis auf der Motorhaube.

1973:

 1 Millionster Trabant (Korallroter Trabant 601 deLuxe)



1974:

Umstellung von Motorhaubenlogo und Schriftzügen von Aluminium auf Kunststoff in schwarz

1975:

 Radialreifen optional wählbar neue Sitze

1976:

Wegfall der Aluminiumradkappen, werden durch Radnabenabdeckungen in Kunststoff ersetzt


1978:

neue Ausführung Trabant P601S deLuxe, jeweils als Limousine und Universal


1980:

Einstellung der Produktion P601 deLuxe, aktuelle Reihe: P601, P601S, P601S deLuxe
neue profilgewalzte Stoßstangen mit Kunststoffecken neue Farben (gelbtöne, grün und blau)Zweikreishauptbremszylinder

1981:

Kunststofftürgriffe statt der aus Aludruckguss

1982:

Sicherheitspaket: Rollgurte, Kopfstützen, neues Lenkrad mit großem, "weichen" Prallteller aus PUR-Schaumstoff beim 601S (einige), 601S deLuxe (Serie)Änderung der Tauchgrundierung
Tankinhaltanzeige im P601S deLuxe
2. Millionster Trabant (weiße Limousine S de Luxe mit blauem Dach)

Okt. 1983:

 Umstellung der Bordelektronik auf 12 Volt

1984:

Vergaser 28H1-1
Karosserie der Limousine mit verbreitertem Mittelholm für verbesserte Rollgurte
Momentanverbrauchsanzeige in allen Modellen, Tankanzeige des 601S deLuxe entfiel wieder

1985:

 neue Sitzschienen, Elektronische Zündanlage EBZA 2H,neue Spurstangenköpfe

1986:

Kunststoffkante an den Schwellern statt umgebördelter Kanten
Veränderung der Momentanverbrauchsanzeige: 7 statt 13 Dioden

1988:

 geänderte Getriebeölmenge durch geändertes Gehäuse (1 Liter statt 1,3 Liter)
Schraubenfederung an der Hinterachse Beginn der Vorserienerprobung Trabant 1,1
breitere Deckleisten auf den Kotflügeln/Türen, neue Türöffnungsmechanismen
neue Farbe: Ahorngelb (mattes, blasses Gelb)

1989:

Einführung einer neuen Tauchgrundierung

1990:

geänderte Regenablaufleiste am Dach (umgefalzte Enden)
3 Millionster Trabant
 

Selbst der ab 1990 produzierte Nachfolger, der Trabant 1,1, erhielt nur minimale Änderungen am Äußeren. Der konstruktive Aufwand war indes immens, da nur wenige Teile nicht überarbeitet wurden. Diese Änderungen sind aber nur auf den zweiten Blick ersichtlich.



Der Trabant 601 ist heute nach wie vor öfter als Alltagsfahrzeug anzutreffen. Das ist unter anderem der überschaubaren, reparaturfreundlichen Technik und oft auch den Gewohnheiten zu verdanken, weil man schon immer Trabant gefahren ist.